Ich wartete ein paar Minuten. Das Mädchen scheinte nur auf das Buch konzentriert zu sein. ,,Na fein. Ist ja auch egal... dann geh ich eben weiter..." dachte ich mir. Ich verließ die Lichtung und ging weiter durch den Wald. Ich guckte mich verträumt um. Es gab nur wenig Licht, da ich aber gut gucken konnte, konnte ich die kleinen Spatzen, Rotkehlchen und andere Vögel auf den gewaltigen Bäumen beobachten. Sie sangen fröhliche Lieder. Es klang sehr schön in meinen Ohren, obwohl ich solche Geräusche sonst nicht so mochte. Meine Ohren waren auch schon sehr angeschlagen, weil Roux mir morgens immer ein Lied mit ihrer hohen und quietschigen Stimme vor sang. Das tat weh in den Ohren. Auf einmal fiel ich hin. Verträumt wie ich war, bemerkte ich die großen Wurzeln nicht. Dabei flog meine Tasche hin und Roux sprang daraus. Ich nahm sie immer mit wenn ich irgendwo hin ging. ,,Nichts passiert, meine Kleine." sagte ich mit bedrücktem Gesicht und versuchte aufzustehen. Als ich fast wieder aufrecht stand, bemerkte ich Schmerzen in meinem Bein und fiel erneut hin. ,,Aua!" schrie ich mit Leibeskräften. Roux guckte nur verwundert. Ich trug nur ein Kleid, und als ich endlich mal auf meine nackten Beine schaute, sah ich eine sehr große blutige Wunde. Ich zog ein schmerzhaftes Gesicht. ,,Ich versteh das nicht... ich bin ein Gargoyle. Ich müsste doch aus Stein sein... Warum blute ich? Oder... Moment..." Ich hatte gerade eine Art Vision. Ich bemerkte noch kaum etwas von der realen Welt und ging in eine Art 'Traumland'. In der Vision sah ich mich als Baby mit meinen Eltern. Doch etwas stimmte nicht. Meine Mutter war ein Mensch! Ich guckte erstaunt. ,,Ich glaub ich bin... ein halber Mensch!" Erschrocken erwachte ich aus meiner Vision und fand mich in einem kleinen See sitzend. Das Wasser war angenehm kühl und es beruhigte meine verwundete Stelle. Ich stand vorsichtig auf und schaute auf meine Beine. ,,Was zum...?" Die Wunde war weg! ,,Ich bin verwirrt. Was ist das für Wasser? Wo ist meine Tasche?" Gerade zum richtigen Zeitpunkt tauchte Roux mit meiner Tasche auf. ,,Was ist passiert?" fragte ich Roux. ,,Ach stimmt ja, du kannst nicht sprechen..." Tausende von Fragen öffneten sich mir. Es war, als wüsste ich gar nichts mehr. Mein Kleid war völlig durchnässt und ich beschloss, meine Tasche zu nehmen und aus diesem Wald zu verschwinden. ,,Halt..." sagte ich und drehte mich wieder zum See um. ,,Ich werde etwas von diesem Wasser mitnehmen, falls es wirklich was damit zu tun hatte." Ich wühlte in meiner Tasche umher und fand schließlich eine leere Flasche. Ich füllte diese mit dem merkwürdig aussehendem Wasser. Roux sprang wieder in meine Tasche und ich ging diesmal vorsichtiger durch den Wald. Nach einer Stunde fand ich den Ausgang. ,,Gott sei Dank. Nun, ich hoffe diese Geschichte wird Schlagzeilen machen!"